Mensen, Wohnheime, Kitas, Beratungs- und Kulturangebote oder BAföG: Das Studierendenwerk München Oberbayern hat ganz unterschiedliche Angebote. Doch wie funktioniert das alles unter einem Dach? In unserer Blog-Serie stellen wir unsere verschiedenen Abteilungen samt ihren unterschiedlichen Aufgabenbereichen vor. In diesem Teil geht es um die Abteilung Wohnen.

Wer ein Studium beginnt, zieht meist auch zum ersten Mal aus dem elterlichen Umfeld weg. Dann stellt sich für die meisten die Frage: Tür an Tür mit anderen Studierenden im Wohnheim, eine WG, bei der man sich die Mitbewohner/-innen selbst aussuchen kann, oder doch lieber eine eigene Wohnung?

Ein Blick auf die jährlich steigenden Bewerbungszahlen beim Studierendenwerk München Oberbayern (STWM) zeigt, dass die Wohnheimplätze unter Studierenden sehr beliebt sind. Das liegt mitunter an den günstigen Mietpreisen. Während auf dem freien Wohnungsmarkt Studierendenapartments für 20 m² schnell einmal über 700 Euro kosten können, liegt die monatliche Warmmiete für einen Einzelwohnplatz beim Studierendenwerk derzeit im Durchschnitt bei rund 360 Euro.

„Möglichst vielen Studierenden einen bezahlbaren Wohnraum zu bieten, ist eines unserer zentralen Aufgabengebiete“, sagt auch Alexander Uehlein, Leiter der Abteilung Wohnen. „Dafür betreiben wir zahlreiche Wohnheime in München, Garching, Oberschleißheim, Freising und Rosenheim“, erklärt er.

Mehr als 100 Mitarbeitende beschäftigt das Studierendenwerk dafür aktuell allein in dieser Abteilung: von Architekten/-innen über Sachbearbeiter/-innen bis hin zu Hausmeistern/-innen. Bei so vielen Wohnheimen – derzeit sind es 29 Standorte – gibt es schließlich viele verschiedene Aufgaben, die bewältigt werden müssen. So kümmern sich Mitarbeiter/-innen beispielsweise um die Mietkalkulation oder Wohnplatzvergabe, andere um das technische Gebäudemanagement oder um Aspekte wie die Gebäudesanierungen. Andere fungieren als direkte Ansprechpersonen für die Studierenden. „Die Wohnheimverwaltung ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das studentische Wohnen“, erklärt Alexander Uehlein. Dort können sich Studierende mit allgemeinen Anfragen oder Beschwerden hin wenden.

Transparente Wohnplatzvergabe

Das STWM verfolgt insgesamt das Ziel, die bestehenden Wohnplätze sozial ausgewogen und transparent zu verteilen. Dafür wurde im Frühjahr 2024 die neue Richtlinie zur Wohnplatzvergabe entwickelt. Hierin ist mitunter klar geregelt, unter welchen Voraussetzungen sich Studierende auf einen Wohnheimplatz bewerben können. Wer berechtigt ist, kann dies online tun und dabei bis zu drei Wohnanlagen als favorisierte auswählen. Für das Wintersemester sind Bewerbungen ab dem 15. Mai, für das Sommersemester ab dem 15. November möglich.

Sehr beliebt sind unter anderem die Wohnplätze im Olympischen Dorf. Knapp 2.000 Wohnplätze bietet die im Jahr 1972 erstmals errichtete Wohnanlage im ehemaligen Olympischen Frauendorf. Sie besteht aus den vielen Bungalows, die einem kleinen eigenständigen Dorf ähneln sowie Hochhauszimmern, von denen man bei gutem Wetter bis auf die Alpen sieht, und den so genannten Stufenbauten, die 2022 nach aufwendigen Sanierungen neu eröffnet wurden. Die bunt bemalten Bungalows machen die Wohnanlage dabei zu etwas einzigartigem: Die Bewohner/-innen können ihre eigenen Designs einreichen und sofern diese den Richtlinien entsprechen, die eigene Bungalowfront damit selbst gestalten. Die Farben dazu sponsert das Studierendenwerk.

Insgesamt weisen die verschiedenen Anlagen des Studierendenwerks teilweise ganz unterschiedliche Wohnformen auf. Von Einzelapartments mit eigenem Bad und Küchenzeile über Zimmer mit geteilten Sanitär- und Kochbereichen bis hin zu behindertengerechten Zimmern oder Wohnungen für studentische Eltern werden vielfältige Wohnformen für unterschiedliche Bedürfnisse zur Verfügung gestellt. Um möglichst vielen Studierenden, vor allem zu Beginn des Studium, zu ermöglichen, in einem öffentlich geförderten Wohnraum zu leben, ist die Wohndauer jedoch begrenzt. Für Bachelor-/ Lehramts- / Diplom-/ Magister/- oder Staatsexamensstudierende gilt dabei eine maximale Wohnzeit von sieben Semestern, für Studierende im Masterstudiengang sind es vier Semester.

Hier wird aktuell gebaut

Innerhalb der Abteilung Wohnen gibt es den Bereich „Bauen & Projektorganisation“. Dieser ist vor allem für Bauprojekte und Sanierungen der bestehenden Anlagen zuständig. Momentan ist dieser Bereich mit neun großen Bauprojekten betraut.

In der Studentenstadt wird sich also in den nächsten Jahren einiges tun. Gleich mehrere Gebäude der Neustadt werden in den nächsten Jahren sukzessive saniert. Die Sanierungsarbeiten an der Hans-Scholl-Halle befinden sich derzeit in der Endphase. Sie wird im kommenden Jahr wieder eröffnet. Teil der Gemeinschaftseinrichtung ist eine Sporthalle sowie ein studentischer Gastronomiebetrieb. Zudem werden die Gebäude 10 und 13 in den nächsten Jahren ebenfalls vom Studierendenwerk saniert.

Darüber hinaus saniert die BayernHeim derzeit die Hochhäuser 9 und 12. Mit dieser gemeinsamen Anstrengung können voraussichtlich bis Ende 2028 alle Häuser wieder von Studierenden bezogen werden.

Abschließende Bauarbeiten laufen derzeit außerdem in der Schwere-Reiter-Straße. Hier verdoppelt das Studierendenwerk die Kapazität einer bereits bestehenden Wohnanlage durch einen Neubau auf 480 Wohnplätze. Das Besondere daran: Das Gebäude besteht aus heimischem Fichtenholz. Ein weiteres Highlight der Anlage stellt die Platane dar,  die nach einer spektakulären Baumpflanzung Ende 2023 durch das Gebäude „hindurch“ wächst. Sie wird künftig auf der begrünten Dachterrasse Schatten spenden. Dieses Wohnheim kann voraussichtlich noch im Jahr 2024 bezogen werden.

In der Kaulbachstraße entsteht darüber hinaus ein Inklusionswohnheim mit insgesamt 77 Wohnplätzen.

Nach Fertigstellung werden hier Studierende aus verschiedenen Nationen und Kulturkreisen, mit und ohne Behinderung und/oder chronischer Erkrankung sowie Familien trotz unterschiedlicher persönlicher Voraussetzungen miteinander zusammen wohnen. Dabei unterstützen bestimmte bauliche Maßnahmen wie  motorisch gesteuerte Türen, kontrastreiche Oberflächengestaltungen, Blitzlichtleuchten als Klingelsignal sowie eine gezielte Farbgestaltung, um die Orientierung zu erleichtern.

Weitere Generalsanierungen sind zudem bei zwei Wohnheimen in Freising, in Rosenheim und in München-Großhadern geplant.

Das Aufgabengebiet der Abteilung Wohnen ist umfassend. Wir hoffen, Ihnen mit unserem Beitrag einen kleinen Einblick in das mannigfaltige Aufgabengebiet unserer engagierten Kollegen gegeben zu haben.

Hier können Sie unseren Beitrag zur Abteilung Hochschulgastronomie lesen.

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