„Mein Sohn hat in der Woche vor der Jubiläumsfeier von nichts anderem gesprochen“, erzählt Annabell. Der Kleine und andere Kindergarten-Kinder hatten nämlich zuvor beschlossen, auf dem Fest „Die Vogelhochzeit“ als Theaterstück aufzuführen.

Die Erzieher/-innen unterstützten die Idee der Kinder nach Kräften und alle probten fleißig; sogar die Dreijährigen waren mit von der Partie.

Das Stück war für Annabell ein Highlight der Feier und gleichzeitig ein Beispiel dafür, was sie an der Kita Herzerl schätzt: „Die Kinder können eigene Ideen einbringen und merken, dass sie dafür wertgeschätzt werden. Die „Vogelhochzeit“ war ein eigenes Projekt der Kinder und entsprechend standen sie auch voll dahinter.“ Nicht nur anlässlich des Jubiläums, auch sonst hätten es die Erzieher/-innen immer wieder vermocht, die Begeisterung der Kinder zu wecken, findet Annabell.

Pädagogisches Konzept

Die Kinder einzubinden – das wird im pädagogischen Konzept aller Kitas des Studierendenwerks München Oberbayern, zu denen die Kita Herzerl zählt, großgeschrieben. In der Praxis zeigt sich das beispielsweise an den thematischen Angeboten:

Die Erzieher/-innen fragen die Kinder, welches Thema sie gerade beschäftigt und arbeiten dann entsprechende Angebote aus. Dabei kommen Themen wie „Bienen“ oder auch „Geld“ heraus, zu denen die Kleinen dann basteln oder die Erzieherinnen Handpuppenstücke zeigen. Viele Kinder sind begeistert dabei, weil sie sich eben für das Thema interessieren.

Insgesamt betreibt das Studierendenwerk München Oberbayern über den Trägerverein „Studentische Eltern-Kind-Initiativen“ 17 Kitas mit rund 470 Betreuungsplätzen.

Die Kitas sind generell campusnah gelegen, damit die Wege für studierende Eltern wie Annabell kurz sind. Sie freute sich vor zehn Jahren über die zentrale Lage der Kita Herzerl, die von verschiedenen Campus der Innenstadt aus gut erreichbar ist. „Im Alltag mit Kind und Studium ist es wichtig, dass man nicht lange unterwegs sein muss“, sagt die zweifache Mutter.

Guter Zusammenhalt unter Eltern

Doch nicht nur Studierende, sondern auch Hochschulmitarbeitende und speziell bei den Herzerln auch Beschäftigte des Deutschen Herzzentrums können sich auf Kita-Plätze beim Studierendenwerk bewerben. „Ich finde es toll, dass meine Arbeitgeberin so ein Angebot macht“, sagt Sabrina Hilser von der Hochschule München (HM).

Sie ist derzeit im Elternbeirat der Kita Herzerl und organisiert dort alle paar Wochen den „Gartennachmittag“. Dabei können sich die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern im Kita-Garten treffen, ratschen und untereinander vernetzen. Der Zusammenhalt sei gut und viele machten bei den von einigen Eltern initiierten Angeboten, wie dem Gartennachmittag, mit, erzählt Sabrina Hilser. Ihr ist es wichtig, als Elternteil auch mit zur Kita zu gehören und mitarbeiten zu können.

Auch ihr HM-Kollege Johannes Brombach hat sich intensiv bei den Herzerln engagiert. Da er mit der Kita – ähnlich wie Annabell – bereits fast seit Beginn an verbunden ist, kann er die Anfangszeit Revue passieren lassen: „Den Garten gestalteten wir Eltern damals mit. Wir strichen beispielsweise die Bänke selbst und und arbeiteten alle Hand in Hand zusammen“, erzählt der Vater.

Ideen und Vorschläge der Eltern sind bei den Herzerln willkommen!

Kitas gehen auf Elterninitiativen zurück

Nicht zuletzt sind die Kitas des Studierendenwerks München Oberbayern aus dem knappen Dutzend an studentischen Elterninitiativen hervorgegangen, die es 1991 in München gab. Studierende Eltern organisierten damals die Kinderbetreuung für sich und Kommilitonen/-innen – mit viel Herzblut, aber auch mit großem zeitlichem Aufwand neben dem eigenen Studium.

1991 wurde zur Entlastung der Eltern schließlich der Trägerverein „Studentische-Eltern-Kind-Initiativen e.V.“ gegründet, über den die Kitas des Studierendenwerks heute organisiert werden.

Lob an die Erzieher/-innen

Denn dass sich die Eltern mit einer Kita wohlfühlen, ist nicht weniger wichtig, wie eine gute Betreuung der Kinder. Beides geht bei den Herzerln offenbar Hand in Hand. Annabell findet, es seien „tolle Erzieherinnen, die in meinen Kindern immer ihre jeweilige Persönlichkeit gesehen und gefördert haben.“

Auch Johannes Brombach schätzt das „nette junge Team und seine Offenheit“ sehr. Seine beiden Kinder gingen und gehen immer gerne in die Einrichtung. Viele schöne Erlebnisse habe es über die Jahre gegeben, erzählt der Hochschulprofessor und erinnert sich an die Geburtstage und Buchvorstellungen, bei denen die Kinder auch individuell im Mittelpunkt standen.

Insgesamt sind die Eltern mit den Kitas des Studierendenwerks München Oberbayern sehr zufrieden. Das zeigen die kontinuierlich positiven Ergebnisse der jährlichen Elternbefragung. 2022 bewerteten 93 Prozent der Befragten die pädagogische Arbeit in den Kitas als herausragend und 96 Prozent gaben an, ihr/-e Kind/-er gingen sehr gerne in die Kita. Die Teilnahmequote war mit 78 Prozent wieder außerordentlich hoch.

Kinder finden ihren Platz

Die Erzieher/-innen der Studierendenwerks-Kitas unterstützen die Kinder nach dem pädagogischen Konzept dabei, „ihren Platz“ in der Gruppe und als Individuum zu finden. Mag ein Kind einmal bei einem Angebot nicht mitmachen, ist das nicht nur o.k., sondern sogar wichtig im Sinne Selbstbestimmung. Das Kind beschäftigt sich dann einfach mit etwas anderem.

Andersherum werden beispielsweise bei Gruppenprojekten wie der „Vogelhochzeit“ alle Kinder beteiligt. Die Erzieher/-innen arbeiten dann daran, jedem Kind eine Rolle zu geben, die zu ihm passt. Johannes Brombach denkt zurück an die Aufführung vom „Zirkus der Tiere“: „Meine Kinder sind unterschiedlich darin, wie sie sich bei einer Aufführung einbringen möchten. An den Bühnengruppen in der Kita hatten beide immer Spaß und waren zurecht stolz auf ihren Erfolg.“

Für die Familien von Johannes Brombach und Annabell endet dieses Jahr ihre Zeit bei den Herzerln, da nun werden auch die Jüngeren eingeschult. Auch ein Kind von Sabrina Hilser kommt zur Schule. Neue Herzerl werden nachrücken und hoffentlich auch viele schöne Stunden den Studierendnewerks-Kitas erleben!

Kita Herzerl - eine unserer größten Kitas

  • Die Kita Herzerl München wurde 2013 in einem modernen Passivhaus-Neubau mit zwei Etagen und Garten eröffnet.
     
  • Der Name ging damals aus einem Wettbewerb unter Studierenden hervor und ist inspiriert von der Nähe der Einrichtung zum Deutschen Herzzentrum der TU München. In der Abkürzung „Kita HM“ findet sich außerdem die Hochschule München wieder, an deren Campus die Einrichtung angesiedelt ist.
     
  • Mit ihren 76 Plätzen ist die Kita Herzerl eine der größten Einrichtungen des Studierendenwerks München Oberbayern. Die Einrichtung ist auch dahingehend besonderes, da sie Krippengruppen, altersgemischte Gruppen und Kindergartengruppen unter einem Dach beherbergt. So muss die Einrichtung nicht gewechselt werden, wenn ein Kind beispielsweise in den Kindergarten kommt.

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